Es ist unter uns Katzenbesitzern bekannt, dass unsere Samtpfoten oft sehr eigen und wählerisch sein können, vor allem, wenn es um ihr Futter geht. Nicht selten verhalten sie sich, als würden sie gleich verhungern, sobald man die Küche betritt, nur um dann nach einem kurzen Blick auf ihren frisch gefüllten Napf umzudrehen und das Fressen nicht mehr anzusehen. Doch woran erkennen wir, wenn es mal nicht die Verwöhntheit unserer Fellnasen ist, sondern doch etwas Ernsteres dahinter steckt und was können wir dann tun?
Wenn deine Katze nicht frisst kann dies verschiedene Gründe haben, die teilweise ganz harmlos sind. Manchmal können allerdings auch bedenkliche Auslöser dahinter stecken. Zum einen kann es tatsächlich sein, dass deine Katze einfach keinen Hunger hat und deshalb ihren Napf unbeachtet lässt. Oft ist ein zu schneller Futterwechsel ein Auslöser, weshalb der Napf ignoriert wird. Im Normalfall solltest du, wenn du das Futter deiner Katze wechseln möchtest, in kleinen Schritten dem alten Futter etwas von dem neuen untermischen, um sie langsam daran zu gewöhnen.
Manchmal kann es auch passieren, dass deine Katze ihr Futter nicht gut verträgt und es deshalb nicht mehr fressen möchte. Ernster ist die Situation jedoch, wenn deine Katze aufgrund einer Krankheit keinen Appetit mehr hat oder nichts mehr fressen kann. Verschiedenste Krankheiten lösen Appetitlosigkeit aus oder machen es deiner Katze nicht möglich etwas zu fressen. Auch psychischer Stress, wie beispielsweise eine neue Katze in der Familie, ein Umzug oder der Verlust einer Bezugsperson oder einer Partnerkatze können Appetitlosigkeit verursachen. Deshalb solltest du, sobald du bemerkst, dass deine Katze nicht mehr normal frisst, sie über den Tag genauer beobachten. Bei anhaltender Appetitlosigkeit oder anderem auffälligen Verhalten solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt zur Abklärung aufsuchen.
Unsere geliebten Vierbeiner können Omega-3-Fettsäuren nicht eigenständig herstellen und müssen diese über das Futter zu sich nehmen. Herrscht ein Mangel kann dieser je nach Ausprägung verschiedene gesundheitliche Probleme begünstigen. Werden Tiere ausreichend mit Omega 3 versorgt, können die Probleme zuverlässig vermieden werden. Des Weiteren wirken sich die Fettsäuren positiv auf das Immunsystem aus und regen den Appetit bei Fressunlust wieder an.
Katzen können Feinschmecker sein, weshalb durch kleinste Veränderungen das gewohnte Futter nicht mehr angerührt wird. Jedoch ist das natürlich von Katze zu Katze unterschiedlich. Wie auch bei uns Menschen, sind manche Katzen besonders mäkelig und andere fressen so ziemlich alles, was man ihnen vorsetzt. Bei einem geplanten Futterwechsel kann sich durch eine langsame Anpassung an das neue Futter nicht nur der Verdauungstrakt deiner Katze an das neue Fressen gewöhnen, sondern auch die Geschmacksnerven.
So kannst du es meistens verhindern, dass dein Vierbeiner das neues Futter verschmäht. Durch die Mischung lernen sie den neuen Geschmack kennen und fressen es dann in der Regel auch irgendwann alleine. Oft wird das Futter auch nicht oder nur ganz wenig gefressen, wenn der Hersteller plötzlich die Rezeptur verändert hat, ohne es auf der Verpackung sofort ersichtlich zu machen. Daher ist es auch ratsam, die Futterzusammensetzung zu checken, wenn deine Katze plötzlich das gewohnte Futter nicht mehr frisst.
Leidet deine Katze an einer Futterunverträglichkeit, ist dies nicht immer gleich erkennbar. Mögliche Beschwerden sind schuppige Haut, glanzloses Fell, Blähungen oder auch Juckreiz. Die deutlichsten Anzeichen sind Durchfall und Erbrechen. Treten ein oder mehrere dieser Symptome bei deiner Katze auf und du hast ihr kurz zuvor erst etwas Neues zu fressen gegeben, lässt sich relativ sicher auf eine Unverträglichkeit schließen. Katzen jedoch können auch mit fortschreitendem Alter Unverträglichkeiten entwickeln und somit plötzlich auf ihr gewohntes Futter negativ reagieren. In jedem Fall solltest du mit deiner Katze zum Tierarzt und ihm auch das Futter zeigen, damit er die Inhaltsstoffe kontrollieren und so die möglichen Auslöser erkennen kann.
Weiterführende Diplomarbeit: Futtermittelunverträglichkeit bei der Katze
Die natürlichste und dadurch auch für den Verdauungstrakt der Katze äußerst verträgliche Fütterungsart ist das Barfen. Katzen sind Fleischfresser, weshalb ihr Organismus von Natur aus darauf ausgelegt ist. Jedoch solltest du dich, wenn du dich für eine Ernährung nach BARF für deine Samtpfote interessierst, sehr gut informieren und mit deinem Tierarzt oder spezialisierten Tierernährungsberatern besprechen, da es beim Barfen einiges zu beachten gibt. Jedoch kann auch die Fütterung von herkömmlichem Fertigfutter sehr gut verträglich sein, denn nicht für jeden Katzenbesitzer ist Barfen eine mögliche Option. Wichtig ist hier auf eine gute Qualität des Futters zu achten und die Zusammensetzung der Futtersorten zu kontrollieren, um es für den Verdauungstrakt deiner Katze besonders bekömmlich zu machen.
Zum einen sollte es sich bei dem Futter um Fleisch in Lebensmittelqualität handeln, da hier dann keine Schlachtabfälle enthalten sein dürfen, die teilweise schlecht verdaulich sind und auch auf den Verweis, dass Muskelfleisch verwendet wurde, sollte geachtet werden. Der Fleischanteil pro Dose oder Päckchen sollte mindestens 70-80% betragen, kein oder nur sehr wenig Getreide enthalten und einen geringen Kohlenhydratanteil haben. Für Katzen mit einer Erkrankung (z.B. Diabetes oder Niereninsuffizienz), die einer speziellen Fütterung bedarf, gibt es besonders dafür hergestelltes Diätfutter, welches in der Regel beim Tierarzt oder im gut sortierten Futterhandel erhältlich ist.
Weiterer Artikel: Barfen - Die natürlichste Form der Ernährung
Zeigt deine Katze neben Appetitlosigkeitweitere Symptome einer Futterunverträglichkeit oder andere Beschwerden, die in ihrem Verhalten nicht normal sind, ist auf jeden Fall ein Tierarzt aufzusuchen. Auch bei Unsicherheit solltest du vorsichtshalber zum Tierarzt, denn lieber wird dein Stubentiger einmal zu viel untersucht, als einmal zu wenig. Hat deine Katze bereits seit mehr als 24 Stunden nichts mehr gefressen, musst du sie umgehend zum Tierarzt bringen, da es sonst zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen kommen kann.
Konnten bei deiner Katze Krankheiten ausgeschlossen werden, gibt es ein paar Tipps, um ihr das Fressen wieder schmackhaft zu machen:
Bringe etwas Abwechslung ins Futter. Dabei solltest du nicht wild von einem Produkt zum nächsten wechseln, sondern eher verschiedene Geschmacksrichtungen einer Marke füttern. Also beispielsweise nicht immer nur Huhn, sondern auch Fisch, Rind oder Kaninchen.
Erwärme das Nassfutter leicht, um den Geschmack und den Geruch zu intensivieren Verfeinere das Futter mit etwas Thunfisch (aus dem eigenen Saft, ohne Öl) oder gekochtem Hähnchenfleisch.
Biete das Trockenfutter mittels Intelligenz-Spielzeugan, sodass deine Katze für ihr Futter ihren Kopf anstrengen muss und es nicht einfach so aus dem Napf bekommt.
Wechsle den Futterplatz, manchmal stört am gewohnten Platz plötzlich etwas, weshalb deine Fellnase dort nicht mehr so gerne fressen möchte.
Wenn deine Katze nicht mehr frisst, kann es dafür sowohl harmlose Gründe (z. B. zu schneller Futterwechsel, Veränderung der Rezeptur), als auch ernste Gründe geben (z. B. Futterunverträglichkeit, Erkrankung des Magen-Darm-Trakts). Um schlimmeres auszuschließen, solltest du bei deutlichen Symptomen, wie Juckreiz, Durchfall und Erbrechen oder auch, wenn deine Katze länger als 24 Stunden nichts mehr gefressen hat, dringend einen Tierarzt aufsuchen. Kann eine Erkrankung ausgeschlossen werden, gibt es einige Tricks, um deinem Vierbeiner sein Futter wieder schmackhafter zu machen.