Die Ohren von Hunden und Katzen verfügen über natürliche Selbstreinigungsmechanismen, sodass der Organismus die Ohrenpflege normalerweise selbst regelt. Es gibt jedoch verschiedene Umstände und Situationen, die eine regelmäßige oder unterstützende Ohrenreinigung erforderlich machen. Ohrenreiniger für Hunde und Katzen können dabei helfen, die Ohren samt Haut sauber, trocken und in einem gepflegten Zustand zu halten sowie je nach Art bei Ohrenproblemen und Ohrenerkrankungen medizinische, tierärztliche Behandlungen zu unterstützen.
Hunde und Katzen haben im Vergleich zu Menschen ein besonderes Gehör. Hunde vernehmen Geräusche in hohen und niedrigen Frequenzbereichen, die für Menschen nicht wahrnehmbar sind. Das Gehör von Katzen ist sogar noch besser und erfasst Geräusche schneller als das von Hunden. Die Ohren sind ein sehr komplexes und äußerst wichtiges Sinnesorgan, das für Hunde und Katzen eine entscheidende Rolle spielt. Die Ohren dienen der Schallwahrnehmung, zur Orientierung, für das Gleichgewicht, der Ortung von Geräuschen, der Kommunikation mit Artgenossen und Menschen, als optischer Signalgeber sowie der Jagd und dem Beutefang. Damit die Ohren intakt bleiben, hat die Natur Selbstreinigungsmechanismen geschaffen.Gesunde, saubere, unproblematische und geruchlose Ohren von Hunden und Katzen benötigen keine unterstützende Ohrenreinigung und sollten von den Tierbesitzern in Ruhe gelassen werden. Ebenso sollten die Haare am und im Ohr natürlich belassen werden, wenn es keine Verschmutzungen und Probleme gibt. Eine unnötige oder übermäßige Reinigung der Tierohren durch den Menschen kann sogar schaden und die natürlichen Schutz- und Selbstreinigungsmechanismen des Organismus sowie einen gut funktionierenden Haushalt im Ohr negativ beeinflussen. Eine regelmäßige Kontrolle der Ohren, wie zum Beispiel ein bis drei Mal pro Woche reicht in diesem Fall aus. Bei Bedarf können Verschmutzungen der Ohrmuschel und der Muschelhaut mit einem weichen, feuchten Tuch oder Wattebausch sanft ausgewischt werden, wenn das Tier nicht selbst dafür sorgt. Äußere grobe störende Verschmutzungen werden von Hunden und insbesondere von Katzen oft selbst weggeputzt, wie z. B. durch Schütteln, mit den Pfoten oder bei mehreren Tieren durch gegenseitiges ablecken.Eine unterstützende Ohrenreinigung bei Hunden und Katzen von Menschenhand wird jedoch relevant, wenn die natürlichen Selbstreinigungskräfte nicht ausreichen. Äußere Einflüsse, Beschwerden, Ohrenerkrankungen und Veranlagungen können eine regelmäßige oder gezielte Ohrenreinigung notwendig machen.
Für die natürliche Selbstreinigung der Tierohren von Hunden und Katzen sorgt vor allem der Ohrenschmalz (Zerumen). Im äußeren Gehörgang befinden sich Ohrenschmalzdrüsen (Glandulae ceruminosae), die Sekrete produzieren und diese in den Kanal des Ohres abgeben. Die Sekrete wandern von innen nach außen und sammeln dabei abgestorbene Hautzellen, Schmutz, Staub sowie Fremdmaterialien auf. Eine Ansammlung und Ablagerung im Gehörgang wird somit auf natürliche Weise verhindert und die Verschmutzungen aus dem Ohr natürlich entfernt. Gleichzeitig dient der Ohrenschmalz auch als Schutz. Es befeuchtet pflegend die Haut im Gehörgang, schützt vor eindringendem Wasser und enthält Stoffe, die Bakterien bekämpfen sowie Insekten von dem Eindringen in den Gehörgang abhalten. Durch häufiges Waschen und Reinigen der Ohren oder auch Schwimmen, wird der natürlich benötigte Ohrenschmalz ausgespült. Dadurch geht auch der damit verbundene Schutz verloren und die normale Funktion des natürlichen Selbstreinigungsmechanismus kann beeinträchtigt werden.
Es gibt verschiedene Situationen und Umstände, in denen eine sorgfältige und vorsichtige manuelle Säuberung der Ohren sehr wichtig ist. Für die Reinigung des Gehörgangs im Inneren kommen Ohrenreiniger für Hunde und Katzen zum Einsatz, die festsitzende Verschmutzungen und Ablagerungen lösen. Je nach Problem gibt es auch Spezialohrenreiniger, die mit bestimmten Inhaltsstoffen unterstützend zur Behandlung beitragen können.Ist der Selbstreinigungsmechanismus der Tierohren überfordert und stecken starke oder gar gefährliche Verschmutzungen im Ohr, gilt es, diese mit einer Ohrenreinigung schnellstmöglich zu entfernen. Dazu gehören beispielsweise Erde, Matsch, Schlamm, Dreck, Straßenschmutz, Pflanzenteile, Futterreste oder Fremdkörper, die ins Ohr geraten sind. In den Sommermonaten können beispielsweise beim Aufenthalt oder Spielen in der grünen Natur nicht selten die Grannen als spitze, borstige und starre Fortsetzung der Ähren von hohen Gräsern und Getreidepflanzen in den Gehörgang von Hunden gelangen. Dies ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern kann auch das Trommelfell beschädigen. Nach dem Schwimmen in natürlichen Gewässern können Bakterien und Keime in die Ohren eines Hundes gelangen, die sich in dem feuchten Milieu günstig vermehren. Eine Kontrolle und gegebenenfalls eine Säuberung mit einem entsprechenden Ohrenreiniger ist direkt nach dem Schwimmen des Hundes zu empfehlen. Es sollte insbesondere bei Fremdkörpern im Ohr, Anzeichen von Ohrenproblemen und einem Befall von Krankheitserregern stets ein Tierarzt aufgesucht werden.Eine unnormale übermäßige Ohrenschmalzproduktion, zu der Hunde und Katzen auch von Natur aus veranlagt sein können, kann ebenso ein Risikofaktor sein. Zu viel Ohrenschmalz kann sich in Verbindung mit Schmutz, Staub, Haaren, Hautschuppen und weiteren Partikeln zu einer festen Masse bilden, die für Verstopfungen im Ohr sorgt. Zudem bildet es einen Nährboden für Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze und Milben, die sich dort anheften und vermehren. Dadurch kann sich der Gehörgang entzünden und eine Ohrenentzündung (z. B. Außenohrentzündung/Otitis externa) oder andere Ohrenprobleme ausgelöst werden. Symptome sind sehr häufig ein starkes Jucken und ein unangenehmer Geruch. Sind in den Ohren des Tieres großen Mengen an Ohrenschmalz zu erkennen, können die Ohren mit einem Ohrenreiniger und einem Wattebausch gesäubert werden, der gut Zerumen löst.Die Neigung zu starken Verunreinigungen der Ohren und Ohrproblemen kann auch von der Rasse des Tieres abhängen. Hunde mit Hängeohren oder Schlappohren neigen zum Beispiel öfter zu chronischen Verunreinigungen des Gehörganges als Hunde mit Stehohren und bedürfen häufig einer regelmäßigen Ohrenreinigung, da die natürliche Selbstreinigung der Ohren es allein nicht schafft. Aufgrund der überhängenden Ohrmuschel ist die Durchlüftung des Ohres eingeschränkt, was zu einer hohen Luftfeuchtigkeit führt. Kommen noch eine übermäßige Ohrenschmalzproduktion und das Ansammeln von Schmutz hinzu, begünstigt dies die Ansiedlung von Krankheitserregern und die Entstehung von Infektionen umso mehr. Auch bei Tieren mit einem engen oder stark behaarten Gehörgang kann die Belüftung der Ohren und die natürliche Ausleitung von Verschmutzungen durch Ohrenschmalz problematisch sein, weshalb ebenfalls häufige Kontrollen und gegebenenfalls regelmäßige Pflegemaßnahmen mit Ohrenreinigern erforderlich sein können.Auch eingenistete Krankheitserreger, Parasiten und diverse Erkrankungen oder Allergien können es notwendig machen, die Tierohren regelmäßig zu reinigen. Anzeichen können unter anderem ein dunkler Ohrenschmalz, austretende Wundflüssigkeiten, Eiter, üble Ohrgerüche, Rötungen, Juckreiz, Ausschläge und weitere Symptome sein. In diesen Fällen ist der Weg zum Tierarzt unabdingbar. Die Ohrenreinigung ist in diesen Fällen ein wichtiger Teil der Behandlung, gestaltet sich jedoch mit speziellen Ohrenreinigern und Maßnahmen, die sich von der normalen Routinepflege unterscheiden.
Hunde und Katzen werden sehr häufig von Ohrmilben befallen. Dieser Befall wird auch Ohrräude genannt. Ohrmilben (Otodectes cynotis) sind winzige, grauweiße, spinnenähnliche und fleischfressende Parasiten, die sich in den Gehörgängen des Tieres ansiedeln und sich von Hautzellen, Blut und Ohrenschmalz ernähren. Der Speichel der Milben löst im Ohr Irritationen aus, woraufhin das Ohr mit einer verstärkten Produktion von Zerumen und Absonderungen (Exsudation) reagiert, um dem entgegenzuwirken. Dies schafft zudem günstige Bedingungen für weitere Krankheitserreger, weswegen es zu Sekundärinfektionen kommen kann.Anzeichen eines Ohrenmilbenbefalls sind dicke rötlich braune bis schwarze krümelartige Krusten und Punkte, die an Kaffeesatz erinnern. Durch das Festbeißen der Ohrmilben im Ohr des Tieres werden Juckreize ausgelöst. Die betroffenen Tiere schütteln oft ihre Ohren und kratzen sich. Der Befall mit Ohrmilben bedarf immer einer Behandlung, da diese Parasiten nicht von alleine wieder verschwinden. Der Tierarzt stellt nach einer gründlichen Untersuchung inklusive der Beschaffenheit des Trommelfells den Befall fest. Behandelt wird ein solcher Ohrmilbenbefall mit entsprechenden Tierarzneimitteln, wie Salben oder Ohrtropfen. Liegt damit in Verbindung auch eine bakterielle Infektion vor, können auch antibiotisch wirkende Medikamente zum Einsatz kommen.Sehr wichtig ist hier zudem eine tägliche gründliche Ohrenreinigung, die neben der Entfernung der sich ausbreitenden Parasiten, Sekrete, Ablagerungen und Verschmutzungen auch die Wirkung der Medikamente unterstützt.Eine häufige Erkrankung im Leben von Hunden und Katzen ist ferner die Ohrenentzündung. Dabei handelt es sich sehr oft um die Entzündung des äußeren Gehörgangs (Otitis externa). Die Ursachen für eine solche Ohrenentzündung können ganz verschiedener Natur sein. Dazu gehören beispielsweise: