Hunde- und Katzenbesitzer wollen wie Hobby- und Profi-Züchter nur das Beste für ihr wertvolles Tier. Viele von ihnen widmen sich daher dem Barfen und setzen gezielt das Nahrungspräparat Fleischknochenmehl ein. Doch um was handelt es sich dabei genau, und was müssen Tierbesitzer beim Füttern beachten?
Fleischknochenmehl ist ein 100% natürliches und mineralisches Ergänzungsfuttermittel für Hunde und Katzen, das der Calcium-Phosphor-Balance im Stoffwechsel des Tieres dient. Das Präperat trägt durch Mineralisation zu einer optimalen Ausbildung von Skelett, Knochen und Zähnen im Organismus von Hunden und Katzen bei. Darüber hinaus kann es die Verdauung positiv beeinflussen und indirekt zu einem Wohlgefühl führen. Das Nahrungsergänzungsmittel enthält ausschließlich eine Reihe hochwertiger Mineralstoffe, die ein ausgewogenes Verhältnis in ihrer Zusammensetzung aufweisen. Besonders die Beziehung zwischen den beiden Stoffen Calzium und Phosphor ist relevant. Es liegt nah am optimalen Wert von 2 : 1 und eignet sich damit hervorragend zum kontrollierten Barfen.
Die Mineralstoffe wirken im Körper junger Tiere beim Aufbau des Skeletts und lindern eine erhöhte Knochenbrüchigkeit sowie den schmerzhaften und behindernden Verschleiß der Gelenke bei erwachsenen oder kranken Tieren. Durch den Verzicht auf chemische Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe nimmt das Tier keine unerwünschten Schadstoffe beim Fressen des Fleischknochenmehls auf. Wie die Bezeichnung bereits nahelegt, handelt es sich bei Fleischknochenmehl um ein pulverförmiges Präparat. Hunde und Katzen, deren Futterportionen mit diesem Mittel vermischt sind, nehmen es in der Regel gut an. Die Akzeptanz des Geschmacks gilt als hoch, außerdem ist der Körper von Hund und Katze in der Lage, das Präparat leicht und effizient zu verdauen.
Um Fleischknochenmehl herzustellen, zermahlen Hersteller tierische Knochen zu Mehl. Dabei nutzen sie vorrangig die Knochen von Rindern, aber auch die von Nutztieren wie Schweinen oder Geflügel. Die Schlachtung findet in zugelassenen Schlachthöfen statt. Vor der Weiterverarbeitung findet eine Schlachttieruntersuchung statt. Nur wenn der Körper gemäß VO (EG) 853/2004 offiziell als "genusstauglich" gilt, findet eine Weiterverarbeitung statt.
Trotz der Bezeichnung ist kein gemahlenes Fleisch in Fleischknochenmehl enthalten. Während der Verarbeitung wird zunächst der Schlachtkörper per Warmwasser-Extraktion behandelt. Anschließend folgt die Trennung von Knochen, Fleisch und Fett. Durch indirektes Erhitzen werden die Knochen zudem separat getrocknet. Im letzten Schritt schließt sich das Zermahlen in einer speziellen Knochenmühle und das Verpacken an.
Wer sein Haustier mit Fleischknochenmehl füttern möchte, kann sich darauf verlassen, dass in hochwertigen Produkten seriöser Hersteller aus der EU ausschließlich hygienische Rohstoffe enthalten sind, die sich durch Qualität auszeichnen, die in verschiedenen Untersuchungen bestätigt ist. Die Knochen stammen nicht aus Quellen wie Tierkörperbeseitigungsanstalten, da diese Praxis gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1774/2002 verboten ist. Stattdessen handelt es sich um Rohstoffe, die auch für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Unter Umständen kommen auch für den menschlichen Verzehr bestimmte Produkte zum Einsatz, die im tiefgekühlten Zustand das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben, aber noch kein Gesundheitsrisiko darstellen.
Viele Besitzer von Hunden und Katzen ernähren Ihre Tiere mittels BARFEN. BARF ist die Abkürzung für "Born-Again Raw Feeders" oder "Bones And Raw Foods". In Deutschland ist auch von "Biologisch artgerechter Rohfütterung" die Rede. Dabei stellen die Herrchen und Frauchen die Nahrungsmittel für ihr Tier anhand der natürlichen Ernährungsweise wilder Hunde oder Wölfe zusammen. Besonders verantwortungsbewusste Menschen lassen ihr Fütterungskonzept zusätzlich von einem Tierarzt prüfen. Das geschieht, weil sie ihr Haustier besonders gesund und artgerecht ernähren möchten, aber auch um vorhandene gesundheitliche Haustierprobleme wie Allergien, Krankheiten, Übergewicht oder Schmerzen durch die Ernährungsweise positiv zu beeinflussen.
Grundsätzlich erfolgt die Verfütterung in rohem Zustand, der Tierbesitzer gart Fleisch und andere Zutaten also nicht vorher. Neben Fleisch, Innereien, Fisch, Obst, Gemüse und in einigen Fällen sogar Getreide spielen immer auch Knochen eine Rolle beim BARFEN. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die andere Zutaten gar nicht oder nur in geringer Menge enthalten, und deshalb besonders wichtig sind. BARFEN beherbergt nämlich auch ein gewisses Risiko, dem Tier zu schaden. Durch die selbstständige Zusammenstellung der Nahrung kann es passieren, dass das Tier nicht alle Nährstoffe und Mineralien in dem Umfang erhält, in dem es notwendig ist. Besonders Welpen und junge Hunde sind auf eine ausgewogene Nährstoffzusammensetzung angewiesen.
Ein häufiger Ernährungsfehler beim BARFEN herrscht rund um den Knochen- und Zahnbaustein Calzium. Calzium ist einer der Hauptinhaltsstoffe in Fleischknochenmehl. Um einem Calziummangel vorzubeugen oder zu beheben, ist die Zufütterung des Präparates dringend empfohlen. Jedoch stellt nicht nur der Mangel ein Problem dar, sondern auch die Überversorgung, die auch bei der Zufütterung mit Fleischknochenmehl auftreten kann. Haustierbesitzer sollten das Ergänzungsfuttermittel daher nicht unkontrolliert zu den Futterportionen zumischen, sondern sich streng an die Dosierungsempfehlungen halten und im Zweifel auch einen Tierarzt um Rat bitten.
Fleischknochenmehl bringt ein ausgezeichnetes Calcium-/Phosphor-Verhältnis von etwa 2 : 1 mit. Calzium und Phosphor werden im Organismus der Tiere zusammen verarbeitet. Fehlt einer der Stoffe, kann der Tierkörper den anderen Stoff nicht mehr optimal nutzen. Die Folge ist die ungenutzte Ausscheidung wertvoller Nährstoffe. Aus diesem Grund achten Tierbesitzer beim BARFEN sehr konsequent auf ausgewählte Produkte wie Fleischknochenmehl und ihre korrekte Dosierung beim Fressen.
Ist der Calziumanteil in der Nahrung höher als im Calcium-/Phosphor-Verhältnis von etwa 2 : 1, ist das noch nicht zwingend problematisch. Der Stoffwechsel gesunder und erwachsener Tiere ist normalerweise in der Lage, einen Calziumüberschuss in einem gewissen Bereich ohne Schwierigkeiten wieder auszuscheiden. Der Körper nimmt sich dann nur das, was er benötigt. Jedoch sollte trotzdem Achtsamkeit und Vorsicht walten: Ist der Calziumgehalt auf Dauer zu hoch, reagiert der Organismus mit der Ausscheidung von Knochenkot oder sogar Harnsteinen. Diese Folgen sind lebensgefährlich für das Tier!
Bei der Fütterung von Fleischknochenmehl, zum Beispiel bei einer Ernährungsweise mittels BARFEN, spielen Fütterungsrichtwerte eine wichtige Rolle zur Vermeidung von Über- oder Unterdosierungen der enthaltenen Nährstoffe. Es ist für die Gesundheit des Tieres sehr empfehlenswert, sich an die offiziellen Empfehlungen zu halten und nur davon abzuweichen, wenn dies in Rücksprache mit einem Tierarzt geschieht. Die empfohlene Dosierung von Fleischknochenmehl erfolgt abhängig vom Gewicht des Tieres nach folgender Tabelle:
Die Mengenangaben gelten pro Tag. Viele Hunde erhalten einmal am Tag eine Futterportion, was auch ihrem natürlichen Fressverhalten und Besonderheiten in ihrem Stoffwechsel entspricht. Welpen, besonders leistungsfähige oder empfindliche Hunde werden hingegen zwei oder drei Mal am Tag gefüttert. Bei Katzen sieht das völlig anders aus: Aufgrund ihres besonderen Stoffwechsels ist es bei allen Katzen notwendig, mehrmals am Tag, dafür kleinere Portionen zu füttern. Die meisten Katzen erhalten zwei Mahlzeiten am Tag.
Anhand der Anzahl der Mahlzeiten können Tierbesitzer die empfohlene Menge des Fleischknochenmehls durch die Anzahl der Mahlzeiten teilen und anschließend die Menge portionsweise über den Tag verteilen, sofern mehrmals täglich gefüttert wird.
Knochen sind aufgrund ihres Calziumanteils eine gefragte Zutat in der Ernährung von Hunden und Katzen. Doch nicht immer kommt Fleischknochenmehl zum Einsatz. Mancher Hund- oder Katzenbesitzer entscheidet sich für die Alternativen. Welche ist die beste?
Ein vollständiger Knochen, zum Beispiel vom Rind, ist eine großartige Calciumquelle und allein aus diesem Grund dem Fleischknochenmehl nicht unterlegen. Die Nachteile liegen jedoch in anderen Bereichen: Viele Haustierbesitzer möchten keine losen Knochen in Haus oder Garten liegen sehen, weil die Tiere sie gern auch verschleppen. Es schafft Unordnung und ist gegebenenfalls auch schnell unhygienisch. Beim Zerbeißen von Knochen besteht das Risiko, dass sich das Tier verschluckt. Besonders Hühnerknochen sind dafür bekannt, durch spitze Knochensplitter schnell zur Gefahr zu werden. Manche Hunde und Katzen kauen entgegen der Erwartung Knochen nicht gern und lassen die angebotene Nahrung links liegen. Sind die Zähne kaputt oder ausgefallen bringen Knochen allgemein nicht mehr viel, denn ohne Zähne lassen sich Knochen auch nicht mehr gut zerlegen. Wenn sich all diese Schwierigkeiten jedoch ausschließen lassen, spricht nichts gegen die Zufütterung roher Knochen. Auch die Kombination von Fleischknochenmehl und Knochen wird häufig praktiziert.
Alternativen zu Knochenmehl und Knochen sind sehr individuell, aber nicht in jedem Fall geeignet. Milchprodukte, Knorpel und Tierhälse sind eine beliebte Variation und werden von Tieren sehr gut angenommen. Jedoch sollten Haustierbesitzer bedenken, dass diese den Knochen und Knochenmehl in Sachen Calziumgehalt deutlich unterlegen sind. Hühnerhälse eignen sich übrigens überhaupt nicht zum Verfüttern, weil die Tiere beim Fressen auch eine problematische Dosis Schilddrüsenhormone aufnehmen. Beliebt ist auch das Verfüttern von Eierschalen, die vor allem Hunde gern fressen und die einen hohen Calziumgehalt mitbringen. Jedoch fehlt es ihnen stattdessen an Phosphor. Dasselbe gilt für Algenkalk.
Fleischknochenmehl bietet nicht nur ein ausgezeichnetes Calzium-Phosphor-Verhältnis, sondern auch eine sehr einfache Zufütterung. Haustierbesitzer müssen nur das aktuelle Tiergewicht kennen und anhand dessen den täglichen Bedarf berechnen. Bei konstanten Lebensgewohnheiten schwankt das Tiergewicht jedoch kaum, sodass es sich um eine nur selten notwendige Maßnahme handelt. Das Zufüttern ist außerordentlich einfach: Es ist nur nötig, die benötigte Menge Fleischknochenmehl unter die weiteren Zutaten der Ration zu mischen. Dabei ist es nicht nötig, wie bei einer Tablette besonders clever vorzugehen, denn die Tiere fressen das Präparat in den meisten Fällen ausgesprochen gern.
Im Vergleich zu richtigen Knochen schleppen die Tiere das Produkt nicht durch die Gegend, sie können sich nicht an spitzen Knochen verletzen oder an groben Knochenstücken verschlucken und auch die zum Teil sehr lauten Fressgeräusche ("Knochenknacken") fallen weg. Außerdem ist das Calcium-/Phosphor-Verhältnis ausgezeichnet. Bei korrekter Dosierung droht kein Calziumverlust im Körper und auch nicht die Ausbildung von Knochenkot oder Harnsteinen. Fleischknochenmehl vereint also alle Vorteile bei der Ernährung in sich, ohne extreme Risiken oder Nachteile anderer Varianten aufzuweisen. Es ist daher die beste Wahl bei einer kontrollierten und artgerechten Ernährung von Hunden und Katzen.
Fleischknochenmehl ist ein ausgezeichnetes Produkt:
Vieles spricht für Fleischknochenmehl in der Ernährung von Hunden und Katzen. Dabei gibt es keine nennenswerten Nachteile! Wichtig ist nur, auf die korrekte Dosierung zu achten, doch das ist nicht allzu schwierig. Besitzer von Hunden und Katzen sollten ihr Haustier jedoch gut kennen und insbesondere auf ihr Gewicht achten. Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt und gegebenenfalls eine Ernährungsberatung wirken sich jedoch fast immer positiv aus