Immer mehr Hundebesitzer entdecken Hanföl für ihre Tiere. Doch was steckt überhaupt hinter dem wertvollen Öl? Wie sollte es verabreicht werden? Und vor allem: Was bringt es meinem Vierbeiner?
Hanföl wird aus den Samen des Nutzhanfes hergestellt. Nutzhanf - Cannabis sativa - ist eine Hanfart, die keine rauscherzeugenden Bestandteile enthält. Wenigen Menschen ist bekannt, dass die Hanfpflanze nicht nur in Asien, sondern in Europa schon seit mehreren 1000 Jahren durch Pressung der Samen zu einem Speiseöl verarbeitet und als Lebensmittel genutzt wird.Hochwertiges Hanföl wird schonend kaltgepresst, um sämtliche wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten. Premium-Öle enthalten keine weiteren Zusätze. Durch die Kaltpressung kann auf ein Extraktionsmittel verzichtet werden. Kaltgepresstes Hanföl enthält keine Rückstände. Viele Menschen verzehren Hanföl als Bestandteil ihrer eigenen Ernährung. Das Öl hat einen leicht nussigen, aber nicht besonders intensiven Geschmack. Seine Farbe reicht von einem hellen bis zu einem intensiven Grün.Die wertvollen Bestandteile dieses Öls machen Hanföle auch in der Ernährung für Hunde interessant.Es waren hier insbesondere die Anhänger der Rohfütterung (Barfen), die sich als erste mit Hanföl als Futterergänzung für Hunde beschäftigt haben. Da Barfer besonderen Wert auf natürliche und wertvolle Futterbestandteile legen, ist Hanföl Ihnen besonders aufgefallen. Das hat einen guten Grund, denn insbesondere die Fettsäurezusammensetzung von Hanföl ist einzigartig.
Hanföl ist gekennzeichnet durch eine spezielle Fettsäurenzusammensetzung. Kaltgepresstes Öl aus Hanfsamen enthält Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem Verhältnis, das sie auch für den Hundeorganismus besonders gut verwertbar macht. Zusammengefasst stellen sich die Inhaltsstoffe des Hanföls unter anderem wie folgt dar:
Die Bedeutung bestimmter Omega-Fettsäuren für den Menschen beschäftigt schon lange gesundheitsbewusste Verbraucher. Oft wird deshalb Fischöl verzehrt, das Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren enthält. Erfahrungswerte und einige wissenschaftliche Studien zeigen in diesem Zusammenhang auf, dass den Omega-Fettsäuren eine Wirkung bei der Unterstützung der eigenen Vitalität und Gesundheit zukommen kann. Omega-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren.
Omega-3-Fettsäuren unterstützen viele Funktionen im Körper des HundesAuch bei der Hundegesundheit sind Omega-3Fettsäuren ein wichtiger Faktor. Die Fettsäure beteiligt sich an verschiedenen Prozessen im Hundeorganismus. Zu nennen sind hier zum Beispiel:
Auch die Gelenke sollen von dem Vorhandensein der Omega-3-Fettsäure im Tierorganismus profitieren können.
Der tägliche Bedarf an Omega-3-Fettsäuren liegt bei einem Hund durchschnittlich bei 1 g. Dabei werden mittelgroße Hunde als Maßstab angesetzt (sie wiegen zwischen 12 und 20 kg). Besonders kleine Rassen oder besonders große Rassen haben einen davon abweichenden Bedarf. Bei kleinen Hunderassen bewegt sich der Bedarf etwa zwischen zwei 50 mg und 500 mg pro Tag. Bei großen und sehr großen Hunden bewegen sich die Werte zwischen 1,5 g und 2 g pro Tag.Da der Hundeorganismus die Omega-3-Fettsäuren nicht selbst herstellen kann, müssen sie mit seiner Nahrung zugeführt werden. Für die Omega-6-Fettsäuren wird in der Regel kein isolierter Bedarf ermittelt, da sie weit häufiger in der typischen Nahrung des Hundes enthalten sind als die Omega-3-Fettsäuren. Viele der Omega-6-Fettsäuren sind ebenso wie die Omega-3-Fettsäuren essentiell für das Tier. Das bedeutet, sie müssen mit der Fütterung zugeführt werden, können vom Organismus des Tieres nicht selbst gebildet werden und sind für die Hundegesundheit unverzichtbar.
Damit die Omega-3-Fettsäuren ihre volle Wirkung entfalten können, müssen sie im richtigen Verhältnis zu den Omega-6-Fettsäuren gefüttert werden. Dabei fällt auf, dass beispielsweise Fleisch im Regelfall ganz überwiegend Omega-6-Fettsäuren enthält. Studienergebnisse weisen darauf hin, dass idealerweise Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem Verhältnis zwischen 2:1 und 4:1 verfüttert werden sollen. Hanföl zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es die Fettsäuren im richtigen Verhältnis enthält. Es bietet daher eine ideale Möglichkeit, den Hund mit den essentiellen Omega-Fettsäuren einfach und unkompliziert zu versorgen.
Wenn von Fettsäuren die Rede ist, steht häufig die Omega-3-Fettsäure zur Gesundheitsförderung bei Mensch und Tier im Mittelpunkt. Gamma-Linolensäure ist hingegen eine spezielle Omega-6-Fettsäure.Sie wird normalerweise aus der Omega-6-Fettsäure Linolsäure gebildet, kann aus einigen wenigen Nahrungs- und Futtermitteln aber auch direkt aufgenommen werden. Hanföl hat einen Anteil an Gamma-Linolensäure, sodass diese dem Hund mit der Fütterung direkt zugeführt wird. Gamma-Linolensäure ist deshalb so wertvoll für den Hundeorganismus, weil sie sich günstig auf entzündliche Vorgänge auswirken kann. Bei Hunden ist hier beispielsweise auch an die Gelenkgesundheit zu denken. Nicht nur beim Hund werden verschiedene degenerative Prozesse vor allem mit chronischen entzündlichen Prozessen in Verbindung gebracht. Fettsäuren wie die Gamma-Linolensäure, die Entzündungen vorbeugen kann, werden deshalb auch mit einer Verzögerung der genannten degenerativen Veränderungen verbunden.
Mängel an den wertvollen Fettsäuren sind nicht einfach zu erkennen. Da die Omega-3-Fettsäuren im tierischen Organismus eine Vielzahl von Funktionen haben, können sich Mangelerscheinungen auch an den verschiedensten Stellen zeigen. Oft betroffen ist die Haut des Hundes. Juckende, trockene oder nässende Hautstellen können auf einen Mangel an Omega-Fettsäuren zurückgehen. Manche Veterinäre und Wissenschaftler bringen auch eine verstärkte Neigung zu Entzündungen, Allergien sowie Gelenkveränderungen mit einem Mangel an wertvollen Fettsäuren in Verbindung. Ebenso werden Erkrankungen im Herz-Kreislauf-Bereich sowie Immunschwächen mit einem Mangel der wertvollen Fettsäuren verknüpft. Häufig lässt sich hier aber nicht exakt ein genauer Zusammenhang mit der Zuführung von Omega-Fettsäuren herstellen. Erkrankungen im Herz-Kreislauf-Bereich entwickeln sich meist über Jahre hinweg, dabei spielen in der Regel viele Ursachen eine Rolle.Schließlich soll sich ein Mangel auch allgemein auf die Vitalität des Tieres auswirken können. Hundebesitzer sollten deshalb verstärkt auf folgende Anzeichen achten:
Hanföl hat keinen besonders intensiven Eigengeschmack, dieser könnte jedoch bei isolierter Fütterung dennoch auffällig für den Vierbeiner sein. Schließlich haben Hunde einen wesentlich intensiveren Geruchs- und Geschmackssinn als Menschen. Außerdem interagieren die Inhaltsstoffe des Hanföls auch mit anderen Nahrungsbestandteilen in positiver Weise. Deshalb hat es sich durchgesetzt, Hanföl als Futtermittel gemeinsam mit dem üblichen Futter zu reichen.Besonders Barfer haben es sich zur Versorgung des Hundes mit ungesättigten Fettsäuren angewöhnt, Hanföl regelmäßig dem rohen Fleisch bei der Fütterung zuzusetzen. Das Pflanzenöl lässt sich allerdings auch mit feuchten Fertigfuttermitteln füttern.Allein bei der Trockenfütterung kann es schwieriger sein, das Öl dem Futter zuzusetzen, da sich damit die Konsistenz des Trockenfutters teilweise doch erheblich verändert. Hier könnte man versuchen, das Öl dem Hund gesondert neben dem Futter zu reichen, vielleicht mit etwas Leberwurst vermengt.